Fünf Jahre nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges war es offenkundig, dass die am Eisernen Vorhang stehenden alliierten Truppen nicht ausreichen, der Bedrohung aus dem Osten entsprechende Kräfte entgegensetzen zu können. Die Bundesrepublik Deutschland wird 1951 deshalb von den Westalliierten aufgefordert, einen Verteidigungsbeitrag zu leisten.[7]
Dem von der „Dienststelle Blank“ im Februar 1952 in die Bonner Ermekeilkaserne berufene Oberst i.G. a.D. Koller-Kraus erhält als Gutachter auf dem Gebiet „Militärische Infrastruktur“ zunächst den Auftrag, ab April, unterstützt durch den ebenfalls als Gutachter herangezogenen Oberst a.D. Fricke, den Bedarf an Pionierkräften zur territorialen Verteidigung zu ermitteln, ebenso die Verfügbarkeit von militärischen Infrastrukturanlagen in der BRD, die zum größten Teil auch zweckentfremdet als Lager für „Displaced Persons“ oder Auswanderer Verwendung fanden.[7]
Im Schwerpunkt der Planung steht ab 1952 die Vorstellung – analog zu der in den westalliierten Streitkräften üblichen Weise – die Frage um Pioniereinheiten aller Art, ihre Versorgung mit Gerät, Maschinen, Sprengmittel und Minen.
Der Waffenring Deutscher Pioniere nimmt 1954/1955 seine Tätigkeit wieder auf, Pioniere der Wehrmacht, Waffen-SS und Organisation Todt sammeln sich in den „Special Labour Service“ (Alliierte Dienstgruppen)-Einheiten zur pioniertechnischen Unterstützung der westlichen Besatzungsmächte. So ergab sich frühzeitig ein ziemlich umfassendes Bild über den vorhandenen Pionierkader in Westdeutschland. Teile dieses Personals bildeten den späteren Grundstock der Pionierverbände der Bundeswehr 1956.[7]
Anfang Dezember 1955 wurden die ersten sechs Pionier-Offiziere in der Bonner Ermekeilkaserne vereidigt und eingewiesen. Sie waren vorgesehen, an der United States Army Engineer School in Fort Belvoir in den USA (Virginia) ihre Ausbildung in Führungs- und Einsatzgrundsätzen der US-Engineers als auch an Waffen und Gerät zu erhalten. Die Einweisung dauerte 12–15 Wochen.[7]
Wiederbewaffnung
Im April und Mai 1956 traf das Vorauspersonal für das Pionierlehrbataillon (später Pionierlehrregiment) in der Münchner Funkkaserne ein, das den Kader zu einem bis Mitte 1958 auf 14 Kompanien anwachsenden Verband bildete. In Zusammenarbeit mit der ersten Pionier-Lehrgruppe der Bundeswehr (später Pionierschule) (stationiert in der Lohengrin-Kaserne in München-Oberföhring) wurde im Juli 1956 der Ausbildungsbetrieb aufgenommen. Ziel der Lehrgruppe und des Pionierlehrbataillons war es, im Rotationsprinzip gedienten und ungedienten Soldaten eine schnelle Einweisung in Taktik, Pioniergerät und Material zu vermitteln, sodass ein schnelles Aufwachsen der aufzustellenden Pionierverbände möglich wurde.[7]
Die Erstausrüstung der Pionierverbände war ausschließlich aus US- und britischer Produktion. Sie umfasste u.a.
Pionier-Räumpanzer M48
Brückenlegepanzer M48
Lkw 1,5 t (4×2) Hanomag AL 28 Funkwagen
Lkw 1,5 t gl (4×4) Mercedes-Benz Unimog S 404 B
Lkw 0,75 t gl (4×4) Borgward B 2000 A/O
Lkw 0,25 t gl (4×4) DKW Munga
Krupp-Ardelt Autokran 20 t
Brückengerät Bailey-Brücke
Schwimmbrücke Hohlplattengerät 50/80
Diverse Bagger, Planier- und Raupengeräte aus US-Beständen
Auflistung der ersten Pionierverbände 1956
Weitere Informationen Bezeichnung, Aufstellung ...
[7]
Bezeichnung
Aufstellung
Standort
spätere Bezeichnung
Erstunterstellung
Bemerkung
SchBrKp 734
Mai 1956
Brannenburg
2./SchwBrBtl 260
PiBtl 4
sSchBrKP 735
Aug 1956
Dillingen a.d.Donau
PzPiKp 60
?
sSchBrKP 731
Juni 1956
Hamburg-Harburg[8]
PiBtl 3
PiBtl 1
später in PiBtl 1 eingegliedert
sPiSpezKp (TV) 795
Sep 1956
Baumholder
sSpezKp 921 (Ppl) / PplPiBtl 800[9]
Kommando Territoriale Verteidigung
LLPIKP 9
1956
München
FallschirmPiKp 250
LLPIBtl 9
LePiBtl 511
1956
Hannover
LePiBtl 18
?
PiBtl Koblenz (sPiBtl 717)
1956
Koblenz
PiBtl 320
Kommando der Territorialen Verteidigung
3./PiBtl 1
Juli 1956
Hamburg
PzPiKp70
3.PzDiv
aus Einheiten des BGS hervorgegangen
PiBtl 1
Juli 1956
Harburg
PiBtl 3
1. GrenDiv
Gerät vom BGS übernommen
PiBtl 2
Aug 1956
Holzminden
PiBtl 1
2.GrenDiv
PiBtl 4
Juli 1956
Rosenheim[10]
GebPiBtl 8 / PiBtl 10
1.GebDiv
aus Grenzschutzbauabteilung (Bau) hervorgegangen
PiBtl 4 wurde gesplittet in GebPiBtl 8, PiBtl 10 und PzKp110
PzPiBtl 5
Aug 1956
Dillingen a.d.Donau
PiBtl 2
5.PzDiv
PzPiBtl 3
Juli 1956
Schleswig
PiBtl 6
6.GrenDiv
Pionierlehrbataillon
April 1956
München (Funkkaserne)
PiLehrRgt
PiLVsuRgt 87
Unterstützt durch US-Engineers (MAAG-Team), bis 1981, dann Pi210 / später Pi220L, Unterstellung Pi-Schule (Prinz-Eugen-Kaserne)
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[7]
Aufbau der Pioniertruppe 1960er-Jahren
In den ersten Jahren nach der Wiederbewaffnung erfolgte der stetige personelle Ausbau der Pionierverbände. Der Fokus des Bundesministers für Verteidigung lag allerdings mehr bei der Beschaffung von kostengünstigen Nuklearwaffen („pre-emptive strike“), Panzer (Leopard 1, HS30) und moderneren Jagdflugzeugen (F104), so dass die Pionierverbände und ihre Ausrüstung nur eine untergeordnete Rolle spielten. Ein Umdenken begann im Bundesministerium für Verteidigung erst, nachdem das NATO-Planspiel Fallex 62 für die Bundeswehr eine katastrophale Einsatzbereitschaft aufzeigte und die Zeitschrift „Der Spiegel“ über dieses berichtete.[11]
Folgende Mängel wurden bei der Übung Fallex 62 offenkundig:
Pionierverbände waren nicht in der Lage, Infrastrukturschäden zu beseitigen
Fehlen an Brückengeräten, Fähren etc.
Fehlen von einsatzbereitem Pioniergerät für Stellungsbau
Personeller Mangel in den Verbänden (ca. 75% des Sollwertes waren erreicht), Reservisten konnten nicht einberufen werden.[12][13]
Fehlen von schweren Pionierverbänden
Vorhandenes Material war veraltet und nicht voll einsatzbereit.
Nach dem Rücktritt von Franz Josef Strauß und der veränderten NATO-Strategie Massive Vergeltung zur Flexible response wurden u.a. die Pionierverbände der Bundeswehr massiv ausgebaut. Der Verteidigungsetat stieg zeitweilig von 3,4% BIP auf über 5,3%.[14]
So entstanden in den 1960er-Jahren zusätzlich:[7]
9 selbständige Panzerpionierkompanien
3 selbständige Flusspionierkompanien
10 schwere Pionier-Bataillone
3 aktive
7 nicht aktive
3 Pionier-Regimenter nicht aktiv
Dieser Ausbau setzte sich in den 1970er-Jahren fort und erreichte seinen Höhepunkt in den 1980er-Jahren.[7]
Entstehung der Flusspioniere
Die Bundesrepublik Deutschland war durch NATO-Verträge verpflichtet, die Operationsfreiheit aller auf ihrem Hoheitsgebiet eingesetzten NATO-Truppen aufrechtzuerhalten. Dabei musste in erster Linie sichergestellt werden, dass die für die Durchführung der Operationen in der rückwärtigen Kampfzone und der Verbindungszone erforderlichen Verkehrswege ständig betriebsbereit waren. Der Übergang über breite, strömungsstarke Gewässer war hier eine besondere Herausforderung.[15]
Durch Fallex 62 wurde deutlich, dass eine wirkungsvolle Verteidigung Mitteleuropas nur möglich ist, wenn schnell und ausreichend Reserven über See- und Landverbindungen möglich sind. Aus diesem Grund wurde die territoriale Bewegungsfreiheit der NATO-Kräfte einschließlich der Bundeswehr weiter gefördert. Planspiele der NATO gingen davon aus, dass ein Angriff des Warschauer Paktes in den ersten Stunden u.a. Luftschläge gegen Infrastrukturziele, besonders Brücken und Verkehrsknotenpunkte, eine wirkungsvolle Verteidigung maßgeblich erschweren wird. Daher wurde der Ausbau der Brücken- und Flusspioniere weiter erhöht, besonders den Flusspionieren war es möglich, sich Luftangriffen durch rechtzeitiges Verlegen zu entziehen und möglichst schnell auf der gesamten Länge des Rheins Schwerpunkte zu bilden und ohne Vorbereitungszeit Übersetzoperationen durchzuführen.
Die Flusspioniere der Bundeswehr hatten ihren Ursprung in der Rhine River Patrol der US-Streitkräfte. Mit der Aufstellung der Bundeswehr wurde das Gerät, teilweise auch die Liegenschaften, von der sich in Auflösung befindlichen Rhine River Patrol an die Bundeswehr übergeben. Das deutsche Personal des Fährbetriebes wurde soweit möglich in die Bundeswehr übernommen. Anfängliche strukturelle, personelle sowie materielle Probleme sorgten allerdings dafür, dass die Einsatzbereitschaft der Flusspioniere erst Anfang der 1960er-Jahre zumindest personell gelöst wurden.[16][7]
Die Flusspionierkompanien der Bundeswehr waren gemäß „Stärke- und Ausrüstungsnachweisung“ (StAN) in Auftrag, Gliederung und Personal identisch, verfügten jedoch über einen unterschiedlichen Bootspark.
Um die fehlende Übersetzkapazität in Bootsform auszugleichen, wurden den Flusspionierkompanien in Koblenz und Achim zwischenzeitlich das Hohlplattenbrückengerät übergeben. Als Antriebsmittel für die „Hohlplatte“ dienten große Motorboote. Für den Transport von Schwimmbrückengerät und Motorboote waren Lastkraftwagen „Sieben-Tonner“ mit Anhänger vorgesehen. Der Umfang des zugewiesenen „Ersatzgerätes“ war zeitweilig beträchtlich. Er betrug bis zu 300 Pontons und 30 Motorboote mit einer großen Zahl an Transportfahrzeugen. Diese Übergangsregelung dauerte bis Mitte der Sechzigerjahre.
Das von den Alliierten übernommene „Alt-Gerät“ wurde nach und nach durch Neubauten der Bundeswehr ersetzt. Die „Y-Sicherungsboote“ und die „Oberwinter-Landungsboote“ waren schon zum April 1966 außer Dienst gestellt, die alten „Mannheim-Boote“ der Typen 1951 bis 1952 wurden bis Mitte der Siebzigerjahre ausgesondert. Ebenso wurden die Sicherungsboote „Classe 33“ aus der Truppe genommen, bis auf zwei Exemplare, die den beiden Pionierregimentern des Territorialbereiches Süd und Nord zur besonderen Verwendung zugestanden wurden.[17]
Weitere Informationen Erstbezeichnung, Letzte Bezeichnung ...
[7][18]
Erstbezeichnung
Letzte Bezeichnung
Aufstellung
Standort
Erstunterstellung
Letzte Unterstellung
Verbleib
FluPiKp731
FluPiKp800
April 1962
Uesen
sPiRgt 705
PiKdo800
Aufgelöst 1989
FluPiKp732
FluPiKp801
1959
Neuwied
sPiRgt 705
PiKdo800
Aufgelöst 1989
FluPiKp (TV) 790
FluPiKp850
1957
Koblenz
sPiRgt 717
PiKdo850
Aufgelöst 1989
Pionier-Flu-Kp (TV)791
FluPiKp851
1958
Wiesbaden
sPiRgt 717
PiKdo850
Aufgelöst 1989
FlußPiKp736
?
1960
Karlsruhe
sPiRgt 706
?
AmphPiBtl330 (Speyer)
FlussPiKp 733
FluPiKp 832
1962
Krefeld
sPiRgt 706
?
Aufgelöst 1969
FlussPiKp 735
?
1960
Wiesbaden
sPiRgt 717
?
Aufgelöst 1969
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Mit der Aufstellung der Flusspionierkompanien in der Bundeswehr, (ab 3. Juli 1957) wurden der Pioniertruppe Spezialeinheiten zur Verfügung gestellt, die ihrer Aufgabe und Ausrüstung nach eine wertvolle Ergänzung der brückenschlagenden Pioniere darstellten.
Durch die tief greifenden Strukturveränderungen der Bundeswehr im Laufe der Jahrzehnte wurde die Anzahl der Flusspionierkompanien zunächst reduziert und im Jahre 1989 völlig aufgelöst.[15]
Taktisches Zeichen Flusspioniere
Landungsboot
Landungsboot Typ Bodan
Flussfähre Mannheim 59 auf dem Rhein mit 3 M113
Ergänzungsmaterial der Flusspioniere (Anfangsjahre)
[19]
Aufbau der Pioniertruppe 1970er-Jahre
Mit Auflösung des Kommandos Territoriale Verteidigung 1969 und der Neuaufstellung des Territorialheeres, was nun kein eigener Teilbereich der Bundeswehr mehr war, sondern stattdessen neben dem in die NATO-Kommandostruktur integrierten Feldheer der Teilbereich des Heeres, der auch im Verteidigungsfall weiterhin national geführt werden sollte. Fast alle nicht aktiven Pionierverbände befanden sich seither im Territorialheer, wo die Aufgabe der Pionierverbände bestand, im rückwärtigen Bereich die Bewegungsfreiheit unter jeder Tages- und Nachtzeit und unter allen Wetterbedingungen sicherzustellen. Dazu gehörten u.a. der Auf-/Neubau von Brücken über wichtige Flussübergänge, das Vorbereiten von Stellungen, Sperren von Geländehindernissen mit Draht, Panzersperren oder Minensperren, Ausbessern von Straßenverbindung, Sicherstellung der Wasseraufbereitung und Vorbereitung von Brückensprengungen.[20]
In den 1970er-Jahren wurde die Erstausrüstung der aktiven Pionierverbände des Feldheeres durch modernes Gerät ersetzt; so wurde u.a. folgendes Gerät beschafft:[21][22]
Amphibischen Brücken M2 „Alligator“ 114 Exemplare
Brückenlegepanzer Biber 105 Exemplare
M113 G3 GE
Pionierpanzer 1 36 Exemplare
Lkw 2 t tmil gl (4×4) Mercedes-Benz Unimog U 1300 L
Lkw 5 t mil gl/glw (4×4) MAN Kat I
Lkw 7 t mil gl/glw (6×6) MAN Kat I
Lkw 5 t tmil (4×2) und (4×4) Mercedes-Benz L 1017/1017 A
Transportpanzer Fuchs
Feldarbeitsgerät (FAG) 2,5 t gl (4×4) Ahlmann AS 12 B 500 Exemplare
Mehrzweck-Anhänger 15 t u.a. für Brückengerät Biber
Anhänger Faltschwimmbrücke
Faltschwimmbrücken-System (FSB) ca. 1620 m[23]
Sprengschachtfertiger/Erdbohrgeäte B3A
Panzerabwehrverlegemine DM21
Panzerabwehrwurfmine AT1
Weitere Informationen Neuaufgestellte Verbände (ohne Umgliederung), Anzahl ...
Neuaufgestellte Verbände
(ohne Umgliederung)
Anzahl
Pionierspezialsperrkompanie
4
Pionierbohrzug
3
Luftlandepionierkompanie
1
Schwimmbrückenbataillon
4 n.A
Panzerpionierkompanien
4
Pionierkommando (Brigade)
2
Pionierregiment
3 n.A
AmphPiBtl
3
AmphPikp
1
Schließen
Entstehung der Amphibischen Pioniere
Anfang der 1970er-Jahre wurden die Amphibischen Einheiten in Bataillone zusammengefasst und in den Pionierkommandos der Korps konzentriert. Es waren die 5. Kompanie der Divisionspionierbataillone und die selbständigen amphibische Kompanien. In Schleswig-Holstein wurde die 5./PiBtl 6 ausgegliedert, in AmphPiKp 601 umbenannt und dem PiBtl 6 unterstellt. Die Bataillone und Kompanie waren mit amphibischen Brücken- und Übersetzfahrzeugen M2 „Alligator“, Sturmbooten, schweren Motorbooten, Radplaniergeräten und Faltstraßengerät ausgestattet. Die einzelnen Bataillone verfügten somit über eine Kapazität von 183 Meter Schwimmbrücke mit der Militärischen Lastenklasse (MLC) 60 (54,4 t Tragfähigkeit), die ausreichend war, um den Brückenlegepanzer M48 aufzunehmen, der damals das schwerste Fahrzeug der Bundeswehr darstellte. Mit der amphibischen Brücke M2 „Alligator“ waren die amphibische Pioniere in der Lage, auf dem gesamten bundesdeutschen Gebiet schnell und flexibel Verteidigungs- und Angriffsoperationen zu unterstützen. Dabei konnte ohne Vorbereitungszeit ein Flussfährbetrieb oder wahlweise ein Brückenbetrieb aufgenommen werden.
Mit Einnahme der Heeresstruktur IV wurde eine weitere, 5. Kompanie, als Geräteeinheit aufgestellt (die 5./AmphPiBtl 230 war aktiv) und die AmphPiKp 601 in AmphPiKp 600 umbenannt. Nach 22 Jahren endete die Geschichte der Amphibischen Pionierbataillone. 1993 wurden alle Amphibischen Pionierbataillone in Pionierbrückenbataillone umgegliedert und umbenannt, die AmphPiKp 600 wurde aufgelöst.[7]
Weitere Informationen Erstbezeichnung, Letzte Bezeichnung ...
[7][18]
Erstbezeichnung
Letzte Bezeichnung
Aufstellung
Standort
Erstunterstellung
Letzte Unterstellung
Verbleib
AmphPiBtl 130
PzPiBtl 130
1972
Minden
5./PiBtl1, 5./PiBtl3, 5./PiBtl7, 5./PiBtl11,
PiKdo1
umgegliedert in PzPiBtl 130 aktiv, Reduziert auf 30 amphibischen Brücken M3 in 2 Kompanien
AmphPiBtl 230
sPiLehrBtl 230
1970
Ingolstadt
5./PiBtl 10, 5./PiBtl 4, und der AmphPi(L)Kp 201
PiKdo2
Aufgelöst 2002
AmphPiBtl 330
SpPiBtl 464
1970
Speyer
5./PiBtl 2, 5./PiBtl 5, FlußpiKp 736 und der AmphPiKp 301
PiKdo3
de facto 2003 als Schweres Pionierbataillon 330 Aufgelöst, offiziell 2015 als SpPiBtl 464[24]
sSchBrKp733
AmphPiKp 600
1971
Plön
5./PiBtl6
PiBtl6
Aufgelöst 1993
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Amphibische Brücken- und Übersetzfahrzeug M2 „Alligator“
Einfachfähre
Brückenanordnung. Rechts Fahrzeug mit Auffahrrampe
Taktisches Zeichen Amphibische Pioniere
Aufbau der Pioniertruppe 1980er-Jahre
In den 1980er-Jahren zeichnete sich der weitere Auf- und Ausbau der Pionierverbände fort. Mit der Einnahme der Heeresstruktur IV erreichten die Pionierverbände des Feld- und Territorialheeres ihren größten Aufwuchs.[7][25]
Die Sperrfähigkeit sowie die Verlegezeit von Minensperren wurden in den 1980er-Jahren durch Mechanisierung und Automatisierung enorm gesteigert, durch die Einführung der Systeme:
Minenwerfer Skorpion M 548 G A1 (Wurfmine AT2 600 Minen pro Fahrzeug) 300 Exemplare
Minenverlegesystem 85 (Panzerabwehrverlegemine DM31 420 Minen pro Fahrzeug) 282 Exemplare
S-Draht Verlegeanhänger
DM12 Panzerabwehrrichtmine (PARM)
war es möglich, Minensperren von 1500 m Länge in 15 min anzulegen (Skorpion) bzw. in 2 Std. offen / 4 Std. verdecktes Verlegen mit dem Minenverlegesystem M85[20]
Folgendes Großgerät wurde in die Pionierverbände ergänzt:
Pionierpanzer Dachs 140 Exemplare
Lkw 15 t mil gl BR (8×8)
Überschnee-Transportfahrzeug BV 206 D (nur GebPi-Verbände)
Faltstraßengerät MAN Kat I A1 30.360 VFAEG 137 Exemplare
Weitere Informationen Verbandsart, Feldheer aktiv/ t.A ...
[7]
Verbandsart
Feldheer aktiv/ t.A
Feldheer n.A
Territorialheer aktiv/ t.A
Territorialheer n.A
Gesamt
Panzerpionierbataillon
0
0
0
0
0
Panzerpionierkompanien
33
0
0
0
33
Pionierregiment
0
0
0
8
8
Pionierbataillon
16
3
0
18
37
Pionierkompanien
1
0
0
11
12
Gebirgspionierbataillon
1
0
0
0
1
Gebirgspionierkompanie
1
0
0
0
1
Schwimmbrückenbataillon
0
5
2
9
16
Schwimmbrückenkompanien
0
0
0
2
2
AmphPiBtl
3
0
0
0
3
AmphPikp
0
0
1
0
1
Flusspionierkompanien
0
0
2
2
4
Pipelinepionierregiment
0
0
2
0
2
Pipelinepionierbataillon
0
0
3
5
8
Pipelinepionierkompanien
0
0
2
0
2
Luftlandepionierkompanie
3
0
0
0
3
Pionierbrigaden
3
0
2
0
5
Pionierspezialsperrkompanie
0
0
4
0
4
Pionierbohrzug
0
0
3
0
3
Schließen
Einsatzfähigkeit aller Pionierverbände
In den 1980er-Jahren wurde der Verteidigungshaushalt durch den NATO-Doppelbeschluss und die Stationierung von SS-20 Raketen in der DDR nochmals gesteigert, so war der Realanstieg von 1970 bis 1980 bei etwa 21%.[16][14]
Die Pionierverbände des Feld- und Territorialheeres wurden im ersten Drittel der 1980er-Jahre modernisiert und materiell voll aufgestellt. Ein Mangel an länger dienenden Unteroffizieren und Offizieren konnte auch in den 1980er-Jahren in den Pionierverbänden nicht beseitigt werden.[16]
Dennoch wurde der Bundeswehr und ihren Pionierverbänden bei der NATO-REFORGER „FTX/CPX – Certain Strike“ die Bestnote „Zum Angriff voll geeignet“ zugesprochen.[16] Dies spiegelte sich auch in der militärischen Beurteilung der Bundeswehr durch die CIA wider, wo es wörtlich heißt:
„The Bundeswehr-the West German Federal Armed Forces- is the most effective European national contingent in NATO. Bundeswehr components are defensively oriented and conceptually a part of the NATO military command structure. Despite continuing implementation of equiqment modernization programs during the next five years, military leaders will be hard pressed to maintain current levels of readiness. In terms of both size and capability, the West German Army is a bulwark of NATO's defense....“
„Die Bundeswehr – die westdeutsche Bundeswehr – ist die effektivste europäische Nationalstreitmacht in der NATO. Die Komponenten der Bundeswehr sind defensiv orientiert und konzeptionell Teil der militärischen Kommandostruktur der NATO. Trotz der fortgesetzten Umsetzung von Modernisierungsprogrammen für Ausrüstungen in den nächsten fünf Jahren wird es den Militärführern schwer fallen, die derzeitige Bereitschaft aufrechtzuerhalten. In Bezug auf Größe und Leistungsfähigkeit ist die Bundeswehr ein Bollwerk der NATO-Verteidigung ....“[16]
Die Lagebeurteilung der NVA stellte in den 1980er-Jahren fest, dass ein Angriff auf Westdeutschland und der notwendige Durchbruch in Stoßrichtung Hamburg nur noch möglich sei, wenn die NATO-Verbände überrascht und massiv mit Kernwaffenschlägen besonders gegenüber die 6. Panzergrenadierdivision (allg. I. Korps) erreicht werden können.[16]
Des Weiteren wurde prognostiziert, dass wenn die NATO-Verbände einschließlich der Bundeswehr eine 48-stündige Vorwarnzeit haben, die Bundeswehr ihre Truppenstärke durch Mobilmachung verdreifacht (1,2 Mio.) und vorbereitete Sperren (Trichtersperren, Baumsperren, Fallkörpersperren, präparierte Brücken und Steckkörpersperren[26]) entlang des vorderen Rands der Verteidigung (VRV) und des gesamten Bundesgebietes auslösen wird, so dass ein schneller Vorstoß zum Rhein nicht mehr bzw. nur unter hohen Verlusten möglich sei.[16]
Eine Besonderheit waren die Pipelinepioniere, die es so bisher nicht in Deutschland gegeben hatte. Ihre Hauptaufgabe war die Einrichtung und der Betrieb der NATO-Pipeline, die im Kalten Krieg das Rückgrat der Kraftstofffolgeversorgung der in Westeuropa operierenden NATO-Verbände darstellte. Erster größerer Einsatz für die Pioniere war die Flutkatastrophe 1962 in Hamburg. Ihre Sturm- und Schlauchboote erwiesen sich als besonders hilfreich. Hilfs- und Katastropheneinsätze sollten wichtiger Teil des Aufgabenspektrums der Pioniere bleiben. Teile der Pioniertruppe wurden nach Erdbeben beispielsweise 1976 im Friaul und 1980 in Süditalien eingesetzt, 1975 bei der Waldbrandkatastrophe in der Lüneburger Heide und 1979 bei der Schneekatastrophe in Schleswig-Holstein. Nach Ende des Kalten Krieges wurden die territorialen Aufgaben der Pioniere (vgl. Wallmeistertrupps) größtenteils aufgegeben und die Unterstützung der deutschen Panzertruppen, beispielsweise die Anlage von Sperren, der Bau von Schnellbrücken und Feldbefestigungen, trat in den Hintergrund. Pioniere leisten in Auslandseinsätzen heute vor allem Beiträge zum Wiederaufbau kriegszerstörter Infrastruktur, zur Beräumung von ehemaligen Kriegsgebieten, sowie zum Bau und Betrieb von Feldlagern im Einsatzland.[27]
Introduction: My name is Jonah Leffler, I am a determined, faithful, outstanding, inexpensive, cheerful, determined, smiling person who loves writing and wants to share my knowledge and understanding with you.
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